Für diese Analyse wird die Datenbank der Libri GmbH verwendet, die Libri dem Forschungsprojekt #fantastischeFRAUEN freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Libri ist ein hauptsächlich im Zwischenbuchhandel tätiges Barsortiments- und Logistikunternehmen, das Großhandelsfunktionen und Logistikdienste anbietet. Es kann also angenommen werden, dass das Angebot von Libri im Großen und Ganzen das Sortiment repräsentiert, das im lokalen Buchhandel verfügbar ist.
Die von Libri bereitgestellte Datenbank enthält für den Zeitraum 2016-2020 2.898 Werke, die in die Warengruppen 11300 (= Hardcover Fantasy & Science-Fiction) und 21300 (=Taschenbuch Fantasy & Science-Fiction) eingeteilt sind. Um zu analysieren, wie viele deutschsprachige Fantasy und Science-Fiction Werke von Frauen aus dem ursprünglichen Veröffentlichungsjahr verfügbar sind, müssen die Daten erst wie folgt bereinigt werden:
1. Übersetzungen von Originalausgaben trennen
In der Libri-internen Systematik sind Autor*innen und Übersetzer*innen als solche markiert. Wo diese Informationen fehlen, werden sie durch händische Recherche ergänzt bzw. korrigiert. Nur originär auf Deutsch erschienene Werke fließen in die Analyse mit ein.
2. Duplikate entfernen
Wenn Werke in verschiedenen Jahren als Hardcover und dann als Taschenbuch, oder ein weiteres Mal in einem anderen Verlag veröffentlicht wurden, werden die Duplikate nicht mitgezählt.
3. Nicht-Relevantes entfernen
Es befinden sich in der Datenbank u.a. auch Spiele, Regelwerke oder Begleitmaterialien zu Rollenspielen. Diese werden nicht mitgezählt.
4. Kurzgeschichten-Anthologien entfernen
Da Anthologien oft dutzende Geschichten unterschiedlichster Länge von ebenso vielen Autor*innen enthalten, die die Anzahl der veröffentlichten Einzelwerke erheblich verzerren würden, werden sie bei der Analyse nicht berücksichtigt.
5. Unterscheidung nach Geschlecht
Die Unterscheidung nach Geschlecht wird in 2 Schritten vollzogen:
- Die Unterscheidung nach Geschlecht wird über ein Script vorgenommen, das die Vornamen auswertet. Als Grundlage wird die online verfügbare Vornamendatenbanken der Stadt Köln (https://offenedaten-koeln.de/dataset/vornamen) verwendet.
- Im Anschluss wird das Geschlecht bei nicht eindeutig erkannten Vornamen händisch durch Recherche ergänzt
Nach der Veröffentlichung der ersten Analyse der Datenbank von Christian Pree wurde bemängelt, dass die Analysemethode nur binäres Geschlecht und keine nicht-binären Menschen erfassen würde. Dies ist richtig und der Größe der Datenmenge sowie der automatisierten Methode der „Geschlechtszuweisung“ geschuldet. Bei der Analyse der Daten von Libri wurde in gleicher Weise verfahren. Es gibt aber bereits eine Gruppe von Unterstützer*innen, die sich zum Ziel gesetzt hat, auch nicht-binäre Menschen in der Analyse der #fantastischenFRAUEN sichtbar zu machen. Wer bei dieser händischen Recherche helfen möchte, kann mich gerne
kontaktieren.
6. Unterscheidung zwischen Science-Fiction und Fantasy
Bei Libri werden Werke der Genres Science-Fiction und Fantasy mit derselben Warengruppe gekennzeichnet. Um eine Unterscheidung zu treffen, werden zwei Methoden angewandt:
- Zuerst werden die Daten von Libri mit der Datenbank von Christian Pree abgeglichen und alle Werke, die sich in beiden Listen finden, als Science-Fiction markiert.
- Die verbleibenden Titel werden händisch nachrecherchiert und mit dem Marker Science-Fiction versehen, wenn es sich um Werke handelt, die gängige SF Themen (z.B. Zukunft und/oder Technik und/oder KI und/oder Utopien/Dystopien und/oder Space Opera und/oder Aliens etc.) behandeln.