8 Stunden Zukunft und zurück. Meine Lesung in Gunzenhausen

Am 17. Januar 2019 hatte ich in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen eine Lesung. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es war toll! Volles Haus! Ein sehr aufmerksames und kritisches Publikum und wieder einmal neue Fragen und Ideen. Wie wir mit unserem Medienkonsum umgehen und dabei der Überwachung durch die Mega Konzerne Facebook und Google entgehen, fand hier ganz neue Ansätze: Einer der Zuhörer erzählte von seinen 4 Handys, auf denen er nur ausgewählte Apps installiert habe. Ein Handy allein für WhatsApp! Andere Zuhörer sprachen davon, sich dieser Art der Überwachung und Kommunikation ganz verweigern zu wollen, sie besäßen überhaupt kein Smartphone. Und wieder andere sorgten sich über die Genussfähigkeit der Jugendlichen, die menschliche Nähe und Natur nicht mehr zu schätzen wissen würden, weil man ihnen mehr Zeit und Aufmerksamkeit widmen müsse als dem im Sekundentakt flackernden Handy, das mit immer neuen „interessanteren“ Inhalten lockt.

Eine Idee werde ich wohl demnächst für eine Geschichte verwenden: Ein Zuhörer meinte, zu den ganzen neuen Produkten und Apps, die man so kaufen könne, müsse man eigentlich auch die Zeit verkauft bekommen, die man braucht um eben diese Produkte zu verwenden – was für ein cooler Laden das wohl wäre:

 

Als die Diskussion nach einer Stunde durch die Veranstalterin beendet wurde – wir hätten sich noch eine Stunde dranhängen können – war ich aber ausnahmsweise ganz einverstanden, denn ich hatte noch einen langen Nachhauseweg: 150 Kilometer über Land bei Schneegen (ja, ich möchte bitte das Copyright auf dieses Wort. Wer sagt denn heute noch Schneeregen?).

 

Edit 26.01.2019: Hier gibt es einen schönen Artikel aus der Onlinezeitung „Altmühlfranken Online“ über die Lesung!

 

Auf dem Weg nach Hause – wie auch schon auf der Hinfahrt und in der letzten Woche bei jeder noch so kleinen Tätigkeit, die keine große Hirnaktivität voraussetzt – hörte ich „Die Hungrigen und die Satten“ von Timur Vermes. Um ein Uhr in der Nacht war ich endlich fertig – und völlig fertig. Dieses Buch ist eine Tour de Force durch mögliche Zukünfte unseres Landes. Es ist eine Zumutung, eine Frechheit und dabei so genial einfühlsam, nachvollziehbar und unmittelbar, dass mir die Spucke wegbleibt. Eine absolute Leseempfehlung!

 

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