Nachlese zum Workshop "Jenseits der Dystopie - Zukunft neu denken" im Theater an der Ruhr
Am Sonntag, 16.11.25 habe ich im Theater an der Ruhr den Workshop „Jenseits der Dystopie – Zukunft neu denken“ gehalten.
Es hat wieder großen Spaß gemacht, gemeinsam mit den Workshopteilnehmenden neue Zukünfte, anti-dystopische Trends und erstaunliche Erfindungen zu entdecken.
Unabdingbar war dabei wieder das „Ja, und…“ Prinzip aus dem Repertoire des Improtheaters, bei dem die Ideen des Gegenübers aufgenommen und zu neuen Entwicklungen weitergesponnen werden.
Auf diese Weise konnte nicht nur der nervige Clickbait Trend durch ein Aufbegehren des Naturgeists und gefühlsregulierenden Niederschlag gelöst werden.



Carearbeit wurde per Gesetz zur Lohnarbeit mit Rentenanspruch und zum offiziellen Traumberuf 2040!
Aus der Not, im öffentlichen Raum stets zu wenige Toiletten zur Verfügung zu haben, wurde eine Methode, um menschliche Fäkalien in Form von Pellets als Dünger und Brennstoff zu nutzen – was die Modeindustrie zu ungeahnten Innovationen treibt und nebenbei die Wohnungsnot beendet.
In einem anderen Szenario fand der Kapitalismus sein Ende, denn wenn die Erde bis zum letzten Krümelchen durchkapitalisiert ist, wird es Zeit, eine genossenschaftliche Wissensbank zu gründen, damit das Wissen über die Nahrungsmittelversordnung der Weltbevölkerung zur ubiquitären Handelsware wird.
Unvergessen auch die Zukunftsvision von der entschleunigten Welt, in der Menschen mit ihren Schildkröten spazierengehen, während sie sich ihren „No-do“ Listen widmen. Das Faultier wird das Spirit Animal Nummer eins! In der 2,5h Woche gilt das Prinzip „Langsam ist das neue schnell“ und bei der alle 10 Jahre stattfindenden „Olympiade der Langsamkeit“ wird ein neuer Rekord aufgestellt: 100 m in mehr als 30 Stunden (Hochgeschwindigkeitskameras sorgten für den Videobeweis, dass die Teilnehmen sich noch bewegten).
Vielen Dank an alle Teilnehmer*innen! Es hat so viel Spaß gemacht, mit euch in neue verrückte Welten einzutauchen und den Muskel für positives Denken ein weiteres Mal zu trainieren.
Im Anschluss zeigte die Gruppe subbotnik noch die Theaterperformance „Showdown – eine Übung des Erbstreits“, bei der das Publikum hautnah miterleben, mitsingen, mitfiebern konnte, wie (un)gerecht und (un)problematisch in Deutschland Geld, Grund und Verpflichtungen vererbt werden.
Den Abschluss machte ich dann mit einer Lesung aus meinem Essayband „Über Morgen. Geschichten aus einer besseren Zukunft.“
Vielen Dank an das ganze Team des Theater an der Ruhr – es war ein richtig toller Tag bei euch!
Das Programm Utopie1 läuft noch bis Ende des Monats!