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Science Fiction & Science Labour

13.10.2022

DONNERSTAG, 13. OKTOBER 2022 VON 10:00 BIS 21:00

Science Fiction & Science Labour | Seminar der IG Metall München

Science Fiction ist nicht nur Unterhaltung und Flucht aus dem Alltag, sondern auch eine fantasievolle Art und Weise, sich mit den Möglichkeiten und Gefahren der Jetztzeit auseinanderzusetzen, indem Zukunft erfunden und erlebt wird. Dass meist der Spaß am Irrealen und die Faszination des ganz Anderen im Vordergrund steht, wenn durch Autor_innen und Fans neue Technologien, Ästhetiken und soziale Beziehungen in der Fiktion produziert und reproduziert werden, schwächt die spekulative und reflexive Funktion der SF keineswegs. In Büchern, Filmen und Spielen werden veränderte Welten sowohl emotional als auch intellektuell erfahrbar gemacht – und da wir in einer sich rasant verändernden Welt leben, ist SF genau das Genre, das sich passend mit unserer heutigen gesellschaftlichen und technischen Situation auseinandersetzt. Mehr noch: Design und Funktion neuer Produkte orientieren sich nicht selten an Entwürfen der SF. Das berühmteste Beispiel ist vielleicht das in den 1990er Jahren eingeführte „Klapphandy“, das dem „Communicator“ der Serie Star Trek (Raumschiff Enterprise) aus den 1960er Jahren nachempfunden ist. Bis heute verwenden wir das vom SF-Autor Karel Çapek geprägte Wort „Roboter“ für entfernt menschenähnliche Maschinen, die uns schwere körperliche Arbeit abnehmen (und dabei womöglich neue Gefahren erzeugen). In der SF geht es aber nicht nur um Technik, sondern auch um die Konflikte, die die Gesellschaft antreiben. Ob nun Geld und Arbeit abgeschafft sind, oder ob im Gegenteil rücksichtslose Konzerne die Welt vollständig unter sich aufteilen, oder ob Katastrophen alles auslöschen – es gibt viele wirtschaftliche, soziale, politische und nicht zuletzt ethische Herausforderungen der Zukunft, die in der Fiktion vorweggedacht werden.
Daher ist es nicht zuletzt für Gewerkschafter_innen interessant und hilfreich, sich auf die Gedankenexperimente einzulassen, die die SF bietet. Interessierte aus Betrieben, Bildungsarbeit, Wissenschaft und Bewegungen können damit sicher auch etwas anfangen. Zwar können wir nicht in die Zukunft sehen, aber wir können uns schon staunend darauf vorbereiten, dass Faszinierendes kommen wird, sei es nun gut oder schlecht.
Das vorläufige Programm:
10:00 Einführung – Science Fiction & Science Labour. Peter Seyferth & Falko Blumenthal
10:30 Herz, Hand, Hose. Theresa Hannig
11:00 Science Fiction als Prognoseinstrument:
Die Arbeit der Zukunft & Science Fiction. Methodische Erläuterungen zu einer szenariobasierten Analyse. Oliver Pfirrmann
Vorhersagbarkeit und Funky Futures. Julia Grillmayr
12:30 Mittagessen
14:00 Neue Digitale Welten:
Virtuelle Welten im Kinojahr 1995 – „Bin ich schon drin?“ – der Cyberspace kommt im Mainstream an. Christian Ganzer
Digitale Isolation. Verloren in universellen Netzwerken? Heiko Schmid
15:00 Gilden, Zünfte, Innungen – Wieso gibt es in der Zukunft keine Gewerkschaften? Laura Grestenberger
15:45 Klassenkampf der Zukunft – Radikale SF:
Press X to Unionize. Die Verhandlung von Arbeiter*innen-Aufständen in Video- und Computerspielen. Rudolf Inderst
Zwischen Roter Hilfe & Roten Khmer. Die „Outer Planets Alliance“ aus der Space Opera „The Expanse“. Zoran Sergievski
17:00 „Wir arbeiten, um uns zu verbessern und den Rest der Menschheit.“ Das Ende der Lohnarbeit in Star Trek. Christian E. W. Kremser
17:45 Science Fiction als Inspiration und Utopie:
Evozieren kritischer Freiheit: Science Fiction als Potential gesellschaftlicher Emanzipation. Jonas Lang
Fantasie, Macht & Gewerkschaften. Aaron Bruckmiller
19:00 Abendessen
20:00 Münchner Sternstunden: Space Walk der Volkssternwarte

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