Nachdem sich die Aufregung um die Beinahe-Löschung der Liste deutschsprachiger Science-Fiction-Autorinnen etwas gelegt hat, wollten wir das Problem etwas allgemeiner angehen.
Deshalb haben wir uns dazu entschlossen,
am 2. April 2019 die Petition #wikifueralle zu starten.
Darin fordern wir mehr Geschlechtergerechtigkeit, mehr Demokratie und mehr Sichtbarkeit für Frauen und non-binäre Menschen in der deutschsprachigen Wikipedia.
Das Bündnis #wikifueralle, bestehend aus Autor*innen, Medienpädagog*innen, Sprachwissenschaftler*innen u.v.m., setzt sich dafür ein, dass sich die Wikipedia-Artikel nicht länger an einem veralteten Sprach- und Geschlechterverständnis orientieren, sondern die Realität möglichst so beschreiben, wie sie ist: männlich, weiblich und divers.
Dies sind die zentralen Forderungen:
- Eine Abschaffung der Pflicht zum generischen Maskulinum in den Wikipedia-Artikeln.
- Frauen und nicht-binäre Menschen neben Männern sichtbar zu machen, indem Listen nach Geschlecht suchbar, auffindbar und sortierbar sind.
- Eine Demokratisierung der internen Entscheidungsprozesse, sodass sich mehrere fachkundige Admins nach erfolgter Diskussion über eine Artikel-Löschung abstimmen müssen.
Ein Teil dieser Forderungen kann bereits erfüllt werden, wenn sich genug Wikipedianer*innen für dieses bereits initiierte Meinungsbild starkmachen, mit dem das generische Maskulinum abgeschafft werden soll.
Alle anderen Wikipedia-User*innen bitten wir, die Petition #wikifueralle zu unterstützen.
Ihr könnt auch gerne unser Kampagnenbild teilen, dass der großartige Marco Findus Oleander Sultana für uns gemacht hat!
Initiator*innen:
Theresa Hannig, Autorin
Ulrich Tausend, Medienpädagoge
Dr. Nils Simon, Politikwissenschaftler
Marco Findus Oleander Sultana, Illustrator
Annette Juretzki, Autorin
Judith C. Vogt, Autorin
Dr. Christian Vogt, Autor und Physiker
Linus Giese, Blogger und Buchhändler
Stefan Holzhauer, IT-Consultant
Katherina Ushachov, Autorin und freie Lektorin
Diana Menschig, Autorin und Vorsitzende des Phantastik-Autoren-Netzwerks
Hanka Leo, Freie Lektorin
Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch, Sprachwissenschaftler
Alwin Reifschneider, Illustrator
Sabrina Železný, Autorin und freie Lektorin
Prof. Dr. Angelika Beranek, Professorin für Medienbildung in der Sozialen Arbeit
Anmerkung: In unserer Petition steht: „Nur dem unablässigen Engagement der wenigen weiblichen Admins und der Unterstützung weiterer weiblicher User*innen war es zu verdanken, dass die Liste schließlich wiederbelebt wurde.“
Der Vollständigkeit halber möchte ich darauf hinweisen, dass sich auch sehr viele Männer für den Erhalt der Liste starkgemacht haben. Tatsächlich war es der Wikipedianer „Mautpreller“, der mit seinem Löschprüfungsantrag eine Wiederherstellung der Liste erst möglich gemacht hat! Vielen Dank dafür!
Also die Welt hat doch nun wirklich andere, wichtigere Probleme, oder nicht? Man muss es doch nicht übertreiben….
Da könnte man meinen, der Frauen größtes Problem in unserer Gesellschaft sei der generische Maskulin in Wikipedia-Artikeln
Geschlechtergerechtigkeit ist wichtig, aber zuerst sollte man Hasenscharten-Gerechtigkeit herstellen. Wo kommen eigentlich Leute mit Hasenscharte vor? … ja genau, nirgends. Das muss zuerst geändert werden.
„weibliche User*innen“, soso…